Wer sich nach der Diagnose Multiple Sklerose zunächst gegen eine medikamentöse Therapie entscheidet, für den ist kontrollierte Bewegung Pflicht. Der Physiotherapeut kann schon sehr früh Veränderungen in den Bewegungsabläufen erkennen, noch bevor die Anzeichen der Erkrankung überhaupt bewusst wahrgenommen werden. Auf diese Weise behält man die Erkrankung immer “im Auge”.
Mehr als die Hälfte der MS-Betroffenen leidet an Sprech- und Stimmstörungen. Auch Schluckstörungen kommen oft vor. Bei Problemen mit der Stimme, dem Sprechen oder dem Schlucken kann die Logopädie helfen. Die richtige Körperhaltung und -spannung kann Räuspern, Husten und Verschlucken beim Essen korrigieren, durch richtiges Atmen kann das Sprechen verbessert werden.
Die Ergotherapie arbeitet daran, MS-Betroffene für lange Zeit “alltagsfit” zu halten. Dabei geht es vor allem um das regelmäßige Üben alltäglicher Tätigkeiten. Von einfacher Bewegung über Malen und Töpfern bis zur Holzverarbeitung bietet die Ergotherapie ein breites Repertoire an Ausdrucksmöglichkeiten, die dazu dienen, allgemeine Fähigkeiten zu erhalten.
Nichts ist besser, als sich jenem Sport zu widmen, der den meisten Spaß bereitet. Viele Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose bevorzugen die Sporttherapie, da sie ihnen die Möglichkeit bietet, ihrem Lieblingssport zu frönen. Vom Radfahren über Schwimmen oder Tanzen umfasst sie alle Sportarten, die der MS-Betroffene in der Lage ist, auszuüben.
Als ein Element der Chinesischen Medizin ist die Wirksamkeit der Akupunktur auch in der westlichen Medizin weitgehend anerkannt. Akupunktur kann auch MS-Patientinnen Linderung verschaffen. Und in einigen Fällen sogar Symptome, etwa Schmerzen des Bewegungsapparates, zum Verschwinden bringen.
Mit MS zu leben ist nicht immer einfach. Mit dem richtigen Blick auf die Erkrankung kann es aber leichter fallen. Die eigenen Wünsche und Ziele tragen grundlegend dazu bei, wie man sein eigenes Leben wahrnimmt. Die Psychotherapie bietet spezielle Ansätze für Erkrankte an und hilft ihnen dabei, trotz MS ein gutes Leben zu führen.
Medikamente verlangsamen das Fortschreiten der Erkrankung und senken die Anzahl und die Schwere der Schubraten. Daher raten Ärzte ihren Patientinnen und Patienten mit MS in der Regel zu einer medikamentösen Therapie. Die endgültige Entscheidung dafür oder dagegen kann Ihnen jedoch niemand abnehmen.